Situation vor dem Schulstart
Lehrermangel weiter verschärft

Ortenau (rek). Mit fünf unbesetzten Lehrerstellen im gesamten Ortenaukreis - drei davon an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen sowie zwei an Berufsschulen - startet das Schuljahr am kommenden Montag. Zum Start ins neue Schuljahr hat das Regierungspräsidium Freiburg (RP) aktuelle Zahlen zur Situation an den Schulen im Regierungsbezirk Freiburg veröffentlicht.

Aufgrund des pandemiebedingten Ausfalls schwangerer Lehrerinnen und des zunehmenden Bewerbermangels von Lehrkräften habe sich die Situation bei der Unterrichtsversorgung in allen Schularten weiter verschärft, teilt das RP mit. An den öffentlichen Schulen seien dennoch bisher schon 1.553 Lehrer neu eingestellt worden.

Eine große Herausforderung bleibe die Integration ukrainischer Flüchtlingskinder in den Schulbetrieb. Bereits vor den Ferien seien im Regierungsbezirk rund 4.000 Mädchen und Jungen aus der Ukraine in Vorbereitungsklassen untergebracht worden. Hierzu wurden 132 Lehrkräfte mit Jahresvertrag eingestellt, die Kinder aus der Ukraine und anderen Ländern gemeinsam unterrichten. Zum Schulstart rechne man damit, dass die Zahl der Flüchtlingskinder weiter steige, heißt es aus dem RP.

„Die Schulen haben in den vergangenen Pandemiejahren eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie in der Lage sind, flexibel zu handeln. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir die aktuell schwierige Situation bei der Unterrichtsversorgung gemeinsam meistern können. Die Schulverwaltung arbeitet mit voller Kraft daran, die noch offenen Stellen zu besetzen“, sagte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer.

Mehr Einschulungen als im Vorjahr

In den 865 öffentlichen Schulen im Regierungsbezirk Freiburg lernen rund 275.000 Schüler, die von rund 22.500 Lehrkräften unterrichtet werden. In diesem Schuljahr werden 20.201 (Vorjahr: 19.061) Erstklässler eingeschult. Beim Übergang in die fünfte Klassenstufe der öffentlichen weiterführenden Schulen liegt die Zahl der Anmeldungen insgesamt bei rund 17.600 Schülern. Bei den Haupt- und Werkrealschulen liegt die Anmeldezahl bei 1.569 (1.583). Für die Realschul-Eingangsklassen haben sich 6.185 (7.574) Schüler angemeldet. An den öffentlichen Gymnasien sind in diesem Jahr 7.148 (6.557) Fünftklässler am Start. In den Gemeinschaftsschulen beginnen 2.702 (2.390) Fünftklässler.

Wie sieht es bei der Einstellung von Lehrkräften aus?

Wie das RP mitteilt, war die Einstellung von Lehrkräften in diesem Jahr aufgrund des sich zunehmend verschärfenden Bewerbermangels besonders herausfordernd. Dennoch konnten bislang 1.553 Lehrer an den öffentlichen Schulen im Regierungsbezirk Freiburg eingestellt werden. Dies sind knapp 200 Personen mehr als im Vorjahr (1.357). Davon entfielen 468 (389) auf den Grundschulbereich, 292 (230) auf Schulen der Sekundarstufe I, 157 (212) auf die Gymnasien, 53 (50) auf gymnasiale Stellen an Gemeinschaftsschulen, 367 (286) auf die Beruflichen Schulen und 216 (190) auf den sonderpädagogischen Bereich.

201 Stellen konnten aufgrund des Mangels an Bewerbern bisher nicht besetzt werden. Davon betroffen sind insbesondere die Grundschulen, die Werkrealschulen und Gemeinschaftsschulen sowie die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren. In den Einstellungen enthalten sind 724 Lehrkräfte, die nur einen befristeten Vertrag bis zum Ende des Schuljahres erhalten konnten. Unter diesen sind 68 Pensionäre und 524 sogenannte Nichterfüller, welche die Voraussetzungen für eine unbefristete Einstellung nicht erfüllen.

Wegen des Bewerbermangels gibt es in allen Schularten Engpässe. Besonders betroffen sind vor allem Schulen im ländlichen Raum, aber auch in Freiburg macht sich der Bewerbermangel inzwischen bemerkbar. So gibt es aktuell große Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Vertretungslehrkräften.

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