Weltbienentag am 20. Mai
Naturpark wirbt für mehr Aufmerksamkeit

Ortenau (st). Anlässlich des Weltbienentags am Donnerstag, 20. Mai, zieht der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord ein positives Fazit seines Projekts „Blühender Naturpark“. Ziel ist es, brachliegende und für Insekten wenig attraktive Flächen in Wildblumenwiesen umzuwandeln. So wurden seit dem Projektstart im Jahr 2016 insgesamt 425 Flächen mit gebietsheimischem Saatgut eingesät oder in der Pflege umgestellt – mehr als 250.000 Quadratmeter. Beteiligt waren rund 120 Projektpartner, darunter Städte und Gemeinden, Kreise, Unternehmen und Privatpersonen. Trotz der Erfolge ist für Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker der Weg noch weit: „Honig- und vor allem Wildbienen sowie Schwebfliegen und andere Insekten sind für die Bestäubung unserer Nahrungs- und Heilpflanzen von sehr großer Bedeutung. Ihre Lebensräume müssen nachhaltig geschützt und die Menschen für deren Bedürfnisse sensibilisiert werden. Es muss für uns alle ein Stück weit Normalität werden, unsere Umwelt insektenfreundlich zu gestalten“, so Dunker.

Summe der Flächen entscheidend

Der Naturpark wirbt mit Flyern, Posts in den sozialen Medien sowie Fortbildungen für mehr Artenvielfalt und das richtige Anlegen von Wildblumenwiesen. Projektmanagerin Lilli Wahli berät Naturpark-Gemeinden und -Städte bei der Auswahl geeigneten Saatguts und der Flächenvorbereitung. Sie sagt: „Da viele Wildbienenarten nur einen kurzen Flugradius haben, zählt jede Fläche. Das bedeutet, dass nicht die Größe einer Fläche entscheidend ist, sondern die Summe der Flächen. Diese wirken wie Trittsteine und haben eine positive Auswirkung auf die Insektenpopulation.“ Daher wirbt der Naturpark auch weiterhin für eine breite Beteiligung am Projekt „Blühender Naturpark“ in der Region. Kooperationen gibt es beispielsweise mit dem Burda-Verlag aus Offenburg und der Volksbank Lahr. Zudem haben bereits rund 20 meist mittelständische Unternehmen eine Blumenwiesenpatenschaft übernommen.

Mehr als 300 Projektteilnehmer

Im Jahr 2018 wurde das Projekt auf alle sieben Naturparke in Baden-Württemberg ausgeweitet. Und das mit Erfolg: Inzwischen wurden im Rahmen des Projekts „Blühende Naturparke“, das im Rahmen des Sonderprogramms des Landes Baden-Württemberg zur Stärkung der biologischen Vielfalt gefördert wird, rund 780.000 Quadratmeter verteilt auf knapp 900 Flächen eingesät. Mehr als 300 Projektteilnehmer engagierten sich hierbei. Julia Mack, zuständig für das Projektmanagement der Blühenden Naturparke, appelliert an private Gartenbesitzer, wilde Ecken und geeignete Nistmöglichkeiten zu schaffen: „Wildbienen benötigen nicht nur viele nektar- und pollenspendende Blüten in nächster Nähe, sondern auch genug offene, über Jahre störungsfreie Nistmöglichkeiten.“ Wie solche insektenfreundlichen Lebensräume geschaffen werden und welche Stauden, Bäume und Sträucher ein Refugium für Wildbienen und Co. sein können, vermittelt beispielsweise der Flyer „Insektenfreundliche Lebensräume gestalten“, der zusammen mit weiterem Informationsmaterial als Download unter www.naturparkschwarzwald.de und www.bluehende-naturparke.de erhältlich ist.

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