Gesundheitsamt gibt Tipps
Tigermücke zunehmend auch in Ortenau aktiv

Tigermücke | Foto: Björn Pluskota/IfD/KABS

Ortenau (st) Nachdem die asiatische Tigermücke erstmals 2007 in Deutschland nachgewiesen wurde, hat sie sich inzwischen weit verbreitet. Allein im Ortenaukreis sind Meldungen aus den Gemeinden Achern, Appenweier, Berghaupten, Ettenheim, Friesenheim, Gengenbach, Hohberg, Kappel Grafenhausen, Kappelrodeck, Kehl, Kippenheim, Lahr, Mahlberg, Meißenheim, Neuried, Oberkirch, Offenburg, Rheinau, Ringsheim, Rust, Schutterwald, Schwanau und Willstätt eingegangen, so das Landratsamt in einer Pressemitteilung.

„Weitere bisher unentdeckte Populationen sind jedoch möglich beziehungsweise sehr wahrscheinlich“, mahnt Evelyn Bressau, Leiterin des Gesundheitsamts des Ortenaukreises. Die Gefahr, die von der Tigermücke ausgeht, ist laut Bressau, dass sie als Überträger für verschiedene, teils schwere Krankheiten fungieren kann: Während des Saugaktes können Tigermücken Krankheitserreger aufnehmen, die sich anschließend in der Mücke vermehren und letztendlich an den nächsten Wirt weitergegeben werden. „Die Tigermücke kann unter anderem das Chikungunya-, Dengue-, Zika- sowie das West-Nil-Virus übertragen“, so Bressau. „Infizierte Reiserückkehrer, können – auch wenn sie selbst keine Symptome haben, aber zu Hause von Tigermücken gestochen werden – die Erreger an die Mücken weitergeben und die Erkrankung so nach Deutschland einführen“, so die Amtsleiterin. Bisher gab es innerhalb Deutschlands jedoch keine bestätigte Übertragung der obengenannten Viren durch Tigermücken.

Besonderheiten der Tigermücke und Maßnahmen zur Bekämpfung

Anders als heimische Stechmückenarten ist die asiatische Tigermücke tagaktiv. Zusätzlich ist ihr Stechverhalten sehr aggressiv. Sie verfolgt ihren Wirt und sticht sofort nach der Landung zu. Versucht man sie zu erschlagen und verfehlt, sticht sie erneut. Da sich der Alltag der meisten Menschen tagsüber abspielt, kann ein massenhaftes Auftreten der Tigermücke den Aufenthalt im Freien in betroffenen Gebieten nahezu unmöglich machen.

Die Tigermücke ist ein Container-Brüter. Sie legt ihre Eier vorzugsweise in künstlichen Gewässern ab, wie sie häufig in menschlichen Siedlungen anzutreffen sind. Hierzu zählen etwa Regentonnen, Gießkannen, Topfuntersetzer, aber auch Aschenbecher oder sogar herumliegende Flaschendeckel und anderer Unrat kommen in Frage. Hierbei kann das Wasserreservoir noch so klein sein. Das Gesundheitsamt appelliert daher an alle Bürger, unkontrollierte Wasseransammlungen zu vermeiden und so Außenanlagen, wie Gärten und Terrassen, mit einfachen Mitteln vor Tigermücken zu schützen.

„Decken Sie Ihre Regentonne ab, drehen Sie Gießkannen um und lagern Sie sie auf dem Kopf, entfernen Sie das übrige Wasser regelmäßig aus den Topfuntersetzern und wischen Sie sie sauber. Kurzum, vermeiden Sie alle unkontrollierten Wasseransammlungen, so gut es geht. Sollten Sie Wasseransammlungen, etwa als Tiertränken vorhalten, reinigen Sie auch diese Behältnisse spätestens einmal pro Woche. Bitte beachten Sie hierbei, dass Tigermücken ihre Eier an die Seiten des Behältnisses kleben. Somit reicht einfaches Ausschütten des Wassers nicht, um die Eier sicher zu entfernen. Dazu ist es notwendig, den Behälter mechanisch zu reinigen“, erläutert Bressau. Wasseransammlungen, die nicht entfernt werden können, wie zum Beispiel Straßengullys, sollten regelmäßig mit heißem Wasser oder Bti behandelt werden. Bei Bti handelt es sich um einen biologischen Wirkstoff, der erst im Verdauungstrakt der Mückenlarven seine giftige Wirkung entfaltet und somit für andere Organismen ungefährlich ist. Bti erhalten Bürger in Baumärkten oder Apotheken. Auch manche Gemeinden verteilen den Wirkstoff an ihre Bürgerinnen und Bürger.

Sollte der Befall fortbestehen, besteht außerdem die Möglichkeit, Fallen einzusetzen, welche die Mücken mittels Duftstoffen (für den Innenbereich) oder CO2 (für den Außenbereich) anlocken. Eine weitere Möglichkeit zur umweltfreundlichen Bekämpfung ist der Einsatz von Nützlingen. So gibt es viele Tiere (Vögel, Fledermäuse und andere Insekten), die sich unter anderem von Stechmücken ernähren. Wenn man diesen Tierarten Nistplätze anbietet und sie dadurch anlockt, können sie dazu beitragen, das Tigermücken-Vorkommen zu reduzieren.

Die Bürger werden weiterhin aufgerufen, Tigermückenfunde zu melden. Die Tiere selbst sowie Fotos der Funde können unter Angabe des Fundorts an die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e. V. (KABS) geschickt werden, unter:
KABS e. V.
Georg-Peter-Süß-Str. 3
67346 Speyer
www.kabsev.de
tigermuecke@kabsev.de

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