Nachgefragt bei Katrin Mayer
"Ziel ist es, endlich Klarheit zu bekommen"

bei Katrin Mayer, IG Metall Offenburg | Foto: Foto: privat
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Nach dem angekündigten Stellenabbau bei Bosch in Bühl, finden am kommenden Dienstag, 7. Oktober, Gespräche zwischen Unternehmen, Betriebsrat und Gewerkschaft statt. Was die Ziele sind, erklärt Katrin Mayer, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Offenburg.

Was sind die Ziele für die am 7. Oktober geplanten Gespräche?
Unser Ziel ist es, endlich Klarheit zu bekommen: Wir erwarten Fakten, Ehrlichkeit und Transparenz. Was sind die Ursachen für die aktuelle Situation? Was ist konkret geplant? Und vor allem: Welche Alternativen gibt es? Wir wollen nicht nur über Personalabbau sprechen, sondern über Zukunftsperspektiven. Es geht darum, gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln – für den Standort, für die Beschäftigten und für die Region.

Wie zuversichtlich sind Sie, dass der Stellenabbau in der angekündigten Größenordnung noch abgewendet werden kann?
Ich wäre nicht Gewerkschafterin, wenn ich nicht daran glauben würde, dass solche Entscheidungen veränderbar sind. Aber es hängt nicht allein von mir oder vom Verhandlungsgeschick der Betriebsräte ab. Entscheidend ist, dass die Belegschaft jetzt zusammensteht, sich organisiert und für ihre Zukunft einsteht. Die IG Metall steht dabei an ihrer Seite – wir können Strukturen schaffen, Türen öffnen, Öffentlichkeit herstellen. Aber durch diese Türen müssen die Beschäftigten selbst gehen. Wenn sie das tun, ist vieles möglich.

Was bedeutet der Stellenabbau für die Region?
Ein Stellenabbau in dieser Größenordnung wäre ein harter Schlag für die gesamte Region. Bosch ist nicht nur einer der größten Arbeitgeber, sondern auch ein bedeutender Gewerbesteuerzahler. Wenn gut bezahlte tarifliche Arbeitsplätze wegfallen, fehlen nicht nur Lohnsteuer-Einnahmen – auch der Konsum bricht ein. Das trifft den Einzelhandel, die Gastronomie, den Bäcker um die Ecke, den Metzger. Hinzu kommt: In der Region sind zahlreiche Zulieferbetriebe ansässig, die direkt oder indirekt von Bosch abhängig sind. Wenn dort Aufträge wegbrechen, geraten weitere Arbeitsplätze in Gefahr – mit einer Kettenreaktion, die weit über das Werkstor hinausreicht. Die wirtschaftlichen Folgen wären also nicht nur für die direkt Betroffenen spürbar, sondern strukturell relevant für die gesamte Region.

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