Schwarzwaldverein übernimmt Verantwortung
Elf Ortsgruppen im Bezirk Kinzigtal

Gepflegte Wanderwege versprechen herrliche Ausblicke. | Foto: Foto: cao
  • Gepflegte Wanderwege versprechen herrliche Ausblicke.
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Mittleres Kinzigtal (cao). Es ist beeindruckend, was der Schwarzwaldverein alles im Ehrenamt leistet. Wer denkt, dass sich hier nur Wanderfreunde zusammenfinden, die durch die Wälder spazieren, der irrt gewaltig. Neben den Wandertouren ist der Schwarzwaldverein in vielen Bereichen tätig.

"Wir haben im Bezirk Kinzigtal elf sehr aktive Ortsgruppen mit 3.451 Mitgliedern", berichtet die Bezirksvorsitzende und Vorsitzende der Ortsgruppe Oberwolfach, Gabriele Schäfer. Für alle Altersklassen sei in den Kinder-, Jugend-, Familien- und Seniorengruppen etwas geboten. So seien beispielsweise die Senioren des Schwarzwaldvereins Oberwolfach unter der Leitung von Alois Schoch immer wieder gemeinsam unterwegs, "da stehen auch mal Betriebsbesichtigungen auf dem Programm".

Jede Ortsgruppe habe jedoch ihre eigene Besonderheit und jeder Ort auch seinen eigene Brauch. Es würden Ski-, Fahrrad- und Mountainbike-Touren oder Nordic-Walking angeboten. In Sing- und Spielgruppen lädt der Schwarzwaldverein ein, die Mitglieder pflegen altes Handwerk und kooperieren mit Schulen, um den Kindern und Jugendlichen Natur und Schwarzwald nahezubringen. Es gelte die zahlreichen Hütten zu betreuen, neben den Schutzhütten, auch die bewirteten, unter anderem die Kreuzsattelhütte, Hasemannhütte auf dem Farrenkopf, Otmarhütte auf dem Kupferberg, die Grischt-Hütte in Welschensteinach oder Hohenlochenhütte sowie den Brandenkopf. In 2017 seien 7.231 Kilometer von 5.555 Teilnehmern erwandert worden. 222 Wanderführer zähle der Schwarzwaldverein.

Viel Zeit und Arbeit investiere der Verein in Naturschutzaktionen, es seien 117 im vergangenen Jahr sowie nochmal 321 Stunden für die Heimatpflege gewesen. Hauptaugenmerk liege auf der Wegepflege. Von den Wegewarten würden Hecken zurückgeschnitten, es werd aufgeräumt und für die Sicherheit gesorgt. Es gelte, Schilder anzubringen, diese regelmäßig zu putzen und auszubessern, damit sich die Wanderer orientieren könnten. Zu den bekannten Zeichen gehöre die rote Raute, die den "Westweg" kennzeichnet. Der Fernwanderweg führe von Pforzheim nach Basel und somit ebenfalls durch den Schwarzwald. Davon gelte es 290 Kilometer zu betreuen. "Insgesamt sind es 1.170 Kilometer bedeutsame Wege, die von uns betreut werden", zählt die Bezirksvorsitzende zusammen. Allein für die mit der blauen Raute gekennzeichneten seien im vergangenen Jahr 2.850 Stunden aufgewendet worden. "Und alles ehrenamtlich", unterstreicht sie. Einer der regional bedeutenden Wege sei der Hansjakobweg, erkennbar am schwarzen Schlapphut.

Es gebe immer mehr Premium-Wanderwege wie der jüngst eröffnete Gutacher Tälersteig. "Diese Wege sind oft von den Gemeinden ausgedacht, der Schwarzwaldverein setzt dies dann um", so Schäfer. Die Verwirklichung eines Premium-Wanderwegs sei relativ kompliziert. "Da steckt ganz schön Rundumarbeit darin", fasst sie zusammen. Meistens orientierten sich diese besonderen Wege an einem Motto, erinnert sie an den Hahn- und Henne-Weg im Harmersbachtal. Aber auch beim Windkraftanlagenbau sei der Schwarzwaldverein gefordert. Der Anlagenbetreiber baue neue Wege, der Verein kümmere sich um die Beschilderung. "Das heißt jetzt aber nicht, dass wir dafür sind", macht sie deutlich. Doch genauso wie zum Thema Wolf könne hier zwar jede Organisation darüber reden, letztendlich sei es jedoch eine Entscheidung der Regierung, wie damit umgegangen wird.

Übrigens, es gehöre kein einziger Weg dem Schwarzwaldverein: "Wir sind nur für die Pflege zuständig".

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