Übungen für den Hochwassereinsatz
Feuerwehr am Kulturwehr und am Polder

Die Feuerwehrabteilung Kehl-Goldscheuer übt das Stützen eines Hochwasserdamms mit Sandsäcken. | Foto: RP
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Kehl/Neuried (st). Die Feuerwehren Neuried und Kehl sind für einen Hochwassereinsatz in den Rückhalteräumen Kulturwehr Kehl/ Straßburg und Polder Altenheim gewappnet: Am Dienstagabend fand unter Anleitung von Mitarbeitern des Referats für das Integrierte Rheinprogramm im Regierungspräsidium Freiburg (RP) die letzte Schulung im Rahmen einer Übungsreihe zur Dammverteidigung im Hochwasserfall statt.

Wirkungsvolle Verteidigung der Dämme

„Für die wirkungsvolle Verteidigung der Dämme ist im Ernstfall rasches, entschlossenes und durchdachtes Handeln erforderlich. Um das zu erreichen, müssen die Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Integrierten Rheinprogramms gut abgestimmt zusammenarbeiten“, erklärt Stefan Martin vom RP: „Zumal diese Einsätze nur selten erforderlich sind, sind solche gemeinsamen praktischen Übungen wichtig. So lernen sich die Einsatzkräfte untereinander kennen und sind für den Ernstfall gewappnet.“ Die Feuerwehrkommandanten Bernd Schwärzel aus Neuried und Viktor Liehr von der Stadt Kehl zeigten sich nach der Schulungsreihe sehr zufrieden.

Die am Rhein gelegenen Rückhalteräume sind von Hochwasserdämmen begrenzt. Bei einem Einsatz der Räume müssen die Dämme kontrolliert und im Schadensfall verteidigt werden. An undichten Stellen wird der Damm mit Sandsäcken und Filtervlies gestützt. So kann das Wasser den Damm kontrolliert durchfließen, ohne dass dabei Erde ausgespült wird. Um dieses Szenario zu üben, absolvierten die Einsatzkräfte der Neurieder Feuerwehr am ersten Übungsabend in Kleingruppen Kontrollgänge an festgelegten Dammabschnitten. Dabei sollten sie dort ausgelegte Fotos potenzieller Schäden hinsichtlich ihrer Gefährlichkeit beurteilen und anschließend eine aussagekräftige Meldung abgeben. Am zweiten Abend wurde die Dammverteidigung geübt. Das vom RP vorbereitete Szenario eines drohenden Dammversagens, ausgelöst durch übermäßige Durchsickerung, musste die Feuerwehr mit Sandsäcken lösen. Dazu mussten die benötigen Sandsäcke befüllt und an die entsprechende Stelle transportiert werden.

Integriertes Rheinprogramm

Das Integrierte Rheinprogramm (IRP) ist ein Vorhaben des Landes Baden-Württemberg, das auf ehemaligen Überflutungsflächen zwischen Basel und Mannheim insgesamt 13 Hochwasserrückhalteräume umfasst. Die Rückhalteräume Kulturwehr Kehl/Straßburg und Polder Altenheim sind seit 1987 betriebsbereit und waren seitdem schon sechs Mal im Hochwassereinsatz, zuletzt im Juli 2021. Zusammen kann in diesen Rückhalträumen 54,6 Kubikmeter Hochwasser zurückgehalten werden und so zum Schutz der Rheinunterlieger beitragen.

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