Neubau Ortenau Klinikum in Offenburg
Am Ende bleibt der Holderstock

Die beige Fläche zeigt das Gelände nordwestlich des Holderstocks, auf dem das neue Zentralklinikum entstehen könnte. | Foto: Stadt Offenburg
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  • Die beige Fläche zeigt das Gelände nordwestlich des Holderstocks, auf dem das neue Zentralklinikum entstehen könnte.
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Offenburg (gro). Wenn ein neues Zentralklinikum im Zuge der Agenda 2030 in Offenburg gebaut wird, dann wird es nordwestlich des Holderstocks stehen. Das ist das Ergebnis eines mehrmonatigen Suchlaufs von geeigneten Standorten und einer nicht-öffentlichen Gemeinderatsitzung am Dienstag, 2. April. 

In einem Pressegespräch am Mittwoch erinnerte Oberbürgermeister Marco Steffens daran, dass es primär um die medizinische Versorgung der Menschen in der Ortenau gehe. Die Stadt sei vom Ortenaukreis als Klinikträger gebeten worden, Standorte vorzuschlagen. Daraufhin habe man acht Standorte untersucht: nordwestlich des Holderstocks, Gewerbepark Hoch3, nördlich von Windschläg, nördlich von Bohlsbach, nördlich von Rammersweier, Langenbosch sowie westlich oder östlich der Schwarzwaldbahn in Richtung Ortenberg. Neben zwei Vorschläge der Stadtverwaltung seien ebenfalls Wünsche des Ortenaukreises und Vorschläge aus den Fraktionen und der Bürgerschaft aufgenommen worden.

Noch einmal habe Christian Keller, Geschäftsführer des Ortenau Klinikums, in der Gemeindratssatzung klar gemacht, dass der Standort Ebertplatz auf keinen Fall in Frage käme. Das künftige Zentralklinikum nehme doppelt so viele Patienten auf, dort würden doppelt so viele Angestellte arbeiten. Gebraucht würden allein für das Klinikgebäude 13 Hektar. Geplant werde mit einer Fläche von 20 Hektar, da dort noch weitere Einrichtungen wie ein Personalwohnheim untergebracht werden müssten.

Auf Wunsch des Ortenaukreises werde der Neubau nicht im Süden der Stadt entstehen, da die Erreichbarkeit für die Bewohner der nördlichen Ortenau gegeben sein müsse.

Der Standort nördlich Windschläg ist de facto vom Tisch: Ein Grund dafür sei der Rheintalbahntunnel, die Einschätzung der Deutschen Bahn sei von dem Gutachten eines unabhängigen Schweizer Büros bestätigt worden. Auch sei ein künftiger Bahnhalt nicht sicher. Zudem liege der Standort teilweise in einem regionalen Grüngürtel. Der zuständige Regionalverband Südlicher Oberrhein habe deutlich gemacht, dass diese Einstufung nur dann aufgehoben werden könne, wenn es keine anderen geeigneten Standorte gebe.

Die Lage im regionalen Grünzug gelte auch für den Standort im Gewerbegebiet Rammersweier. Hinzu komme, dass dieser in einem Wasserschutzgebiet sowie in einem Hochwassergebiet liege. Außerdem wäre das Klinikum mit nur einer Straße als Zufahrt schlecht an die Stadt und das Umland angebunden.

Der Holderstock biete die Möglichkeit, das Klinikum nicht nur an die B3, sondern auch an die B33 anzubinden. Hinzu komme, dass 5,5 Hektar bereits entwickelte Baufläche seien, da das ehemalige Kasernengelände eingeschlossen werde. Ein Teil des Geländes gehört der Stadt Offenburg, ein Teil ist in Privatbesitz und in der Hand des Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Deshalb sei, da ein Standort im Norden der Stadt gewünscht sei, dies der am besten geeignete Standort.

Die angekündigten Bürgerinformationen, die am Freitag, 5. April, um 19 Uhr in Bohlsbach beginnen, werden stattfinden. Die Stadt macht deutlich, dass es sich dabei um reine Informationsveranstaltungen, nicht um Bürgerbeteiligung handele. Der Prozess der vergangenen Monate und die Argumente sollen für die Bürger transparent nachvollziehbar sein. 

Der weitere Fahrplan: Nach den Bürgerinformationsveranstaltungen wird am 30. April der Ausschuss für Gesundheit und Kliniken des Ortenaukreises zum Standort tagen. Am 6. Mai steht der Beschluss des Offenburger Gemeinderats an. Einen Tag später soll der Kreistag den Standort beschließen.

Die beige Fläche zeigt das Gelände nordwestlich des Holderstocks, auf dem das neue Zentralklinikum entstehen könnte. | Foto: Stadt Offenburg
Eine Übersichtskarte über die für einen Klinikneubau in Frage kommenden Standorte in Offenburg | Foto: Stadt Offenburg

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