Planungsstand Tunnel Offenburg
DB arbeitet aktuelle Zahlen ein

Eine Visualisierung des Tunnels der auf der Rheintalbahn bei Offenburg entstehen soll. | Foto: DB AG
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Stuttgart/Ortenau (st) Die Deutsche Bahn (DB) wird auf Wunsch des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) die Planungs- und Genehmigungsunterlagen für den Bau des Tunnels Offenburg überarbeiten. Das gab die DB am Dienstag, 28. März, im Rahmen der 14. Sitzung des regionalen Begleitgremiums „Tunnel Offenburg“ bekannt, bei der die Bahn zum aktuellen Planungsstand informierte.

Das BMDV fordert eine Überprüfung der Planunterlagen in Hinblick auf die neueste Zugzahlenprognose, da eine Steigerung der Verkehre Auswirkungen auf die Planungsinhalte haben könnte. Im Fall des Tunnels Offenburg können sich daraus Anpassungen für die Schallschutzmaßnahmen entlang der Tunnelanbindungen ergeben - Höhe, Länge, eventuell neue Lagen. Die DB prüft nun, welche konkreten Veränderungen sich für das Schallschutzkonzept ergeben und arbeitet diese in die Planunterlagen ein. Die Bahn schätzt die Veränderungen als geringfügig ein, dennoch ist eine korrekte planerische Überarbeitung für ein rechtssicheres Verfahren unverzichtbar.

Das BMDV veröffentlicht etwa alle fünf Jahre eine neue Verkehrsprognose, die eine realistische Vorausschätzung der künftigen Verkehrsentwicklung in Deutschland ermöglicht. Ende 2022 wurde die Zugzahlenprognose „2030 mit Deutschlandtakt“ des Bundes freigegeben.

Hoher Flächenbedarf für Umweltmaßnahmen

Außerdem hat die DB im Rahmen des Begleitgremiums über die geplanten Umweltmaßnahmen informiert. Beim Ausbau des Schienennetzes lassen sich Eingriffe in die Umwelt nicht immer vermeiden. Die Bahn wird überall dort, wo das Bauprojekt in die Natur eingreift, neue Lebensräume schaffen. Die Gesetzgebung sieht hier Ausgleichsmaßnahmen vor, die möglichst in direkter räumlicher Nähe zum Projekt umgesetzt werden sollen. Dafür werden viele unbebaute Flächen benötigt. Dem gegenüber steht ein Mangel an verfügbaren Flächen im dicht besiedelten Projektraum. Die Bahn untersucht aktuell, wie sie durch die Zusammenlegung von Maßnahmen, insbesondere für Reptilien wie Mauer- und Zauneidechsen, punktuell den Flächenbedarf reduzieren kann.

Offenlage der Planungsunterlagen in 2024

Der nächste Schritt im Genehmigungsverfahren ist die Offenlage der Planfeststellungsunterlagen, bei der sich Kommunen, Behörden, Verbände und Bürge mit den Details der Planung vertraut machen können. Nach aktuellem Planungsstand findet die Offenlage im ersten Halbjahr 2024 statt.

Der Tunnel Offenburg

Der Tunnel Offenburg soll primär von Güterzügen genutzt werden. Davon profitieren Anwohner im Raum Offenburg: Der Schienenverkehr wird für sie künftig deutlich leiser. Der Tunnel ist mit seinen rund elf Kilometern Länge das größte Bauwerk der Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe–Basel. Er beginnt am südlichen Ende der Gemarkung Appenweier, unterquert das Stadtgebiet Offenburg und kommt an der Autobahn zwischen Schutterwald und Hohberg wieder ans Tageslicht.

Eine Visualisierung des Tunnels der auf der Rheintalbahn bei Offenburg entstehen soll. | Foto: DB AG
Wenn der Tunnel gebaut ist, gehören Güterzüge im Bahngraben der Vergangenheit an. | Foto: gro

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