Ausbildungsbeginn ist jetzt noch möglich – Mehr offene Stellen als 2016
Image des Arbeitgebers spielt eine große Rolle

Im Nahrungsmittelhandwerk gibt es noch offene Ausbildungsstellen.Foto: Paul-Georg Meister/pixelio.de | Foto: Foto: Paul-Georg Meister/pixelio.de
  • Im Nahrungsmittelhandwerk gibt es noch offene Ausbildungsstellen.Foto: Paul-Georg Meister/pixelio.de
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Ortenau (ds). Auch wenn die aktuellen Zahlen zum gerade begonnenen Ausbildungsjahr noch nicht vorliegen, so zeichnet sich doch schon ab, dass noch mehr Berufsausbildungsstellen unbesetzt bleiben als die 306 im vergangenen Jahr. Die Gründe hierfür sind verschieden, erklärt Horst Sahrbacher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenburg, auf Anfrage: "Bei Jugendlichen setzt sich der Trend, eine weiterführende Schule zu besuchen oder mit einem Studium zu beginnen, fort. Das Image des Berufs und die Reputation des Arbeitgebers spielen für Jugendliche zunehmend eine große Rolle bei der Berufswahl. Wichtig sind zum Beispiel auch Arbeitszeit, Entwicklungsmöglichkeiten im Betrieb und Aufstiegschancen." So hat sich der Ausbildungsmarkt hin zu einem Bewerbermarkt entwickelt. "In der Ortenau fehlt insbesondere Nachwuchs im Hotel- und Gaststättengewerbe, in vielen Handwerksberufen wie zum Beispiel im Nahrungsmittelhandwerk, aber auch in manchen metallverarbeitenden Betrieben und im Pflegebereich, um nur einige zu nennen", so Sahrbacher.

Wer aktuell noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, hat immer noch die Möglichkeit einzusteigen. Voraussetzung allerdings ist, dass die jeweils zuständige Kammer zustimmt. Entscheidend ist dabei, ob der Jugendliche den Lernstoff, den er zum Beispiel in der Berufsschule durch den späteren Einstieg verpasst hat, noch aufholen kann. "Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, sollten sich bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur melden. Es können auch jetzt noch interessante Lehrstellen angeboten werden", informiert Horst Sahrbacher. Die Berufsberater der Agentur für Arbeit bieten als Alternative zu einer sofortigen Ausbildung auch eine Einstiegsqualifizierung (EQS) an, ein Praktikum, das sechs bis zwölf Monate dauert. Mit dieser Qualifizierung haben die Jugendlichen die Chance, einen Beruf intensiv kennenzulernen und Grundkenntnisse zu erhalten. "In den vergangenen Jahren haben viele der Praktikanten durch ihr Engagement einen Ausbildungsvertrag erhalten. Außerdem finanziert die Arbeitsagentur auch eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB), in der Jugendliche durch begleitete unterschiedliche Praktika neue Erfahrungen sammeln können", ergänzt Sahrbacher.

Generell werden Jugendliche heutzutage sehr gut auf ihr künftiges Arbeitsleben vorbereitet. Denn Schule und Berufsberatung arbeiten sehr eng zusammen, um Jugendliche im Rahmen der Berufsorientierung die Chancen und Möglichkeiten aufzuzeigen, die der Ausbildungsmarkt bietet. Die Berufsberater der Arbeitsagentur helfen den Jugendlichen, ihre Fähigkeiten, Begabungen und Interessen zu erkennen, damit sie den für sie richtigen Beruf wählen können. "Das A und O ist, dass sich Jugendliche frühzeitig mit der Berufswahl auseinander setzen. Ein Praktikum kann sehr hilfreich sein, um seinen Wunschberuf in der Praxis kennenzulernen. Praktika können helfen bei der Berufsorientierung und beim Abgleich, ob der Beruf und die Tätigkeit auch in der Realität passen", betont der Vorsitzender der Geschäftsführung. Eine ideale Plattform auf der Suche nach dem passenden Beruf ist auch die Berufsinfomesse (BIM). "Das Hauptziel ist es, Jugendlichen Einblicke über Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsfeldern zu bieten, dazu Informationen zur dualen Ausbildung und verschiedenen Studiengängen zu geben", so Sahrbacher. Über 360 Aussteller bieten hier Informationen zu mehr als 2.000 Angeboten und Schüler haben die Möglichkeit zum Dialog mit Arbeitgebern, Ausbildern oder Azubis.

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