Vize-Weltmeistertitel und dritter Platz
Magma und Sweaty überzeugten

Die Teams der Hochschule Offenburg sind mit dem Abschneiden bei der RoboCup-Weltmeisterschaft zufrieden. | Foto: Hochschule Offenburg
  • Die Teams der Hochschule Offenburg sind mit dem Abschneiden bei der RoboCup-Weltmeisterschaft zufrieden.
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Offenburg (st) In einem an Spannung kaum zu überbietendem Finale musste sich das Team Magma in der 3D-Simulations-Liga nur knapp mit 2:3 dem alten und neuen Weltmeister FC Portugal geschlagen geben. Das Endspiel war über weite Strecken offen und nach der 3:2-Führung der Portugiesen in der zweiten Halbzeit lag sogar der Ausgleich in der Luft. Dieser gelang am Ende aber nicht mehr. Doch auch wenn Magma damit zum sechsten Mal in Folge leider nur der Vize-Weltmeistertitel bleibt, werden allen Beteiligten das Spiel in Erinnerung behalten. Schließlich war das Finale im vergangenen Jahr ebenfalls gegen Portugal noch mit 1:6 verloren gegangen.

Überhaupt kann die Mannschaft um Professor Klaus Dorer stolz auf die beim RoboCup in Bordeaux gezeigten Leistungen sein. Das dank der Arbeit im Vorfeld vier Meter weitere Kicken und das deutlich bessere Richtungseinhalten beim Sprinten zahlten sich aus. In den insgesamt 17 Spielen gab es 13 Siege, ein Unentschieden und nur drei Niederlage – alle gegen den FC Portugal. Am Ende betrug das Torverhältnis 149:17. Darüber hinaus entschied das Team alle drei Challenges – den Scientific Challenge, den Kick Rolling Ball Challenge und den Fatproxy Challenge – für sich und gewann damit den Technical Challenge mit der maximal möglichen Punktzahl 75.

Gute Vorbereitung

Und auch das Team Sweaty profitierte als Dritter in der AdultSize-Liga der humanoiden Roboter von einer guten Vorbereitung und einer hervorragenden Teamleistung. In monatelanger Arbeit war ein zweiter Sweaty der dritten Generation aufgebaut worden. So konnte das Team zum ersten Mal mit zwei baugleichen Spielern unter anderem gegen den Seriensieger NimbRo der Universität Bonn sowie das Team RoMeLa von der University of California in Los Angeles (USA) antreten, das vor seiner mehrjährigen Pause mehrfacher Roboterfußballweltmeister gewesen war.

Die Vorrunde wurde souverän als Zweitplatzierter abgeschlossen. Ausfälle mehrerer Motorcontroller und unerwartete Effekte der Software ließen aber bereits erste Schwierigkeiten erahnen, die durch das hochmotivierte Team jedoch zunächst behoben werden konnten. Vor dem Halbfinale wurden die Folgen der Beanspruchung aber deutlich sichtbar: Kurz vor Spielbeginn kam es zu einer Vielzahl von Hardwaredefekten. Durch einen enormen Kraftakt schaffte es das Team die vom Verletzungspech verfolgten Roboter dennoch bis drei Minuten vor Anpfiff spielfertig zu machen. In einer spannenden Partie gegen das Team HERoEHS der Hanyang Universität in Seoul (Korea) verloren die Sweatys letzten Endes sehr unglücklich mit 0:1. Im Spiel um Platz 3 konnte die Mannschaft aber noch einmal das volle Potential der mit den letzten Ersatzteilen wiederhergestellten Roboter abrufen und gegen RoMeLa zum zweiten Mal im Turnier, dieses Mal mit 3:0, die Oberhand behalten. Der verdiente Lohn war Rang 3 hinter dem Team HERoEHS und dem erneuten Weltmeister NimbRo.

Zufrieden mit Ergebnissen

Die Teamleiter von Sweaty zeigten sich angesichts der stark verbesserten Gegner hochzufrieden mit den erreichten Ergebnissen: „Der beeindruckende Zusammenhalt, die Ruhe und Konzentration auch unter Zeitdruck bei auftretenden Problemen und die reibungslose Teamarbeit in jeder Situation lässt mich mit Stolz auf unsere Leistung blicken“, fasste Professor Bernd Waltersberger den Kraftakt des Teams Sweaty zufrieden, aber auch etwas erschöpft zusammen. Das immer kompetitivere Umfeld des RoboCups hat in diesem Jahr gezeigt, dass die Zukunft des humanoiden Roboterfußballs in einer noch agileren Spielweise liegen wird. Sein Kollege Professor Hensel zeigt sich dennoch zuversichtlich für die Zukunft der intelligenten Roboter an der Hochschule: „Sweaty ist ein Roboter, der eine Vielzahl von Möglichkeiten bietet. Um aber weiterhin auf Augenhöhe mit den anderen Teams bei der WM antreten zu können, werden wir über neue und spezialisierte Roboterarchitekturen nachdenken müssen.“

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