Ortenau Klinikum
Neuer Zentral-OP für jährlich über 10.000 Eingriffe

Der neue Zentral-OP ist direkt an das Hauptgebäude (Hintergrund) der Betriebsstelle Ebertplatz in Offenburg angeschlossen. | Foto: Ortenau Klinikum/Christian Eggersglüß
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  • Der neue Zentral-OP ist direkt an das Hauptgebäude (Hintergrund) der Betriebsstelle Ebertplatz in Offenburg angeschlossen.
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Offenburg (st). Ein neuer, moderner Zentral-OP am Ortenau Klinikum in Offenburg wird in den kommenden Jahren eine qualitativ hochwertige, operative Versorgung und Notfallversorgung gewährleisten und sehr gute Bedingungen für die Beschäftigten und die Ausbildung bieten, heißt es in einer Presseinformation des Ortenau Klinikums. Nach nur 20 Monaten Bauzeit, Oktober 2020 bis Juni 2022, und dem Einbau hochmoderner Technik konnten OP-Teams der Klinik  nun die ersten Operationen im neuen Zentral-OP durchführen.

Viele Patienten auf OP angewiesen

„Wir setzen unser Versprechen um, dass es in Sachen Qualität keine Warteschleife bis zur Fertigstellung des Klinik-Neubaus in Offenburg 2030 geben wird. Bis dahin werden noch viele Patienten auf eine OP angewiesen sein. Ihnen können wir auch in den nächsten Jahren sehr hohe Standards in der OP-Versorgung bieten“, betont Christian Keller. Der Ortenau Klinikum-Geschäftsführer dankte allen Beteiligten für ihren professionellen Einsatz und den sehr schnellen Baufortschritt. Auch an der Realisierung des Klinik-Neubaus in Offenburg arbeite der Klinikverbund mit voller Kraft.

22 Millionen investiert

„Der neue Zentral-OP stellt eine wichtige Infrastruktur für unsere Klinik dar, die ständig voll funktionsfähig sein muss. Ein Weiterbetrieb des über 35 Jahre alten Zentral-OP bis 2030 wäre nicht mehr möglich gewesen. Unsere Patienten können sich auch in den kommenden Jahren auf eine erstklassige Patientenversorgung verlassen“, so Verwaltungsdirektor Mathias Halsinger. In den Bau des neuen Zentral-OP hat das Ortenau Klinikum rund 22 Millionen Euro investiert. Über die Höhe der voraussichtlichen Förderung durch das Land Baden-Württemberg führen das Land und das Ortenau Klinikum derzeit Gespräche.

Patientenversorgung bei Herzinfarkt verbessern

In dem neuen Zentral-OP, der in einem Anbau direkt an das Hauptgebäude der Klinik am Ebertplatz angebunden ist, sind die modernen Operationssäle im ersten Obergeschoss untergebracht. Außerdem wird im Erdgeschoss ein Linksherzkathetermessplatz mit kardiologischer Funktionsdiagnostik eingerichtet, der erstmals am Ortenau Klinikum in Offenburg etabliert wird. Das Ortenau Klinikum will damit die Patientenversorgung im Raum Offenburg bei akutem Herzinfarkt weiter verbessern.

Moderne Technik

„Ein zentraler Aspekt unserer Planung war es, für die Behandlung unserer Patienten mit hellen Räumen und viel Tageslicht eine angenehme, freundliche und ruhige Atmosphäre zu schaffen“, berichtet Dr. Friedrich Afflerbach, Chefarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin am Ortenau Klinikum Offenburg-Kehl. Zugleich werde die Arbeitsumgebung für die Beschäftigten entspannter und attraktiver. Der Einsatz moderner Technik in den OP-Sälen und den Überwachungsbereichen schaffe ein hohes Maß an Ergonomie und erleichtere den Beschäftigten die Tätigkeit im Hochleistungsbereich des OP.

Hohe Ausfallsicherheit

Der neue Zentral-OP wurde baulich nach den aktuellen, modernen Standards geplant und umgesetzt. So entspricht beispielsweise die Betriebs- und Klimatechnik allen heutigen Anforderungen. Neben der höheren Ausfallsicherheit spart die Klinik durch die neue Technik auch deutlich an Betriebs- und Energiekosten.

Neues Betriebskonzept

Mit der Inbetriebnahme des neuen Zentral-OP kann die Klinik auch schrittweise ein vom OP-Management entwickeltes neues Betriebskonzept umsetzen. Der Weg der Patienten durch den OP wird damit vereinfacht und viele dezentrale Prozessabläufe werden gebündelt. Die Aufnahme der Patienten am OP-Tag erfolgt künftig in einer sogenannten SDS-Einheit (Same-Day-Surgery), die direkt an den neuen Zentral-OP angeschlossen ist. Von hier aus werden die Patienten ohne den Umweg über die Stationen und die Patientenaufnahme in den OP begleitet und vom Fachpersonal in einem speziellen Bereich auf ihre Operation und Narkose vorbereitet. Nach der Operation verbleiben die Patienten weiter betreut von Anästhesiefachpflegenden zunächst in einem großen Überwachungsbereich im OP. Erst nach dem Abschluss der Überwachungsphase erfolgt eine Verlegung auf die Stationen der operierenden Fachabteilung oder in eine in den kommenden Monaten neu eingerichtete IMC-Station (Intermediate Care Station) zur Intensivüberwachung. Der OP-Überwachungsbereich verfügt über Einzelzimmer für kleine Kinder oder Patienten, die eine besondere Betreuung benötigen. Diese Zimmer sind für Eltern oder Bezugspersonen über eine separate Zugangsschleuse am eigentlichen OP-Betrieb vorbei direkt erreichbar. „Unser gesamtes Team freut sich nach Abschluss der Umbauphase auf die Arbeit im neuen Zentral-OP und auf eine Versorgung unserer Patienten unter diesen optimalen Bedingungen“, so Dr. Afflerbach.

10.500 Operationen pro Jahr

In dem neuen Zentral-OP am Standort Ebertplatz werden voraussichtlich pro Jahr rund 10.500 Operationen durchgeführt. Die häufigsten Eingriffe sind neben der Versorgung von Unfallpatienten (Unfallchirurgie, Neurochirurgie, Plastische-, Hand- und Zahn-Mund-Kiefer Chirurgie) urologische, gynäkologische und allgemeinchirurgische Eingriffe. Teilweise kommt dabei auch das roboterassistierte da-Vinci Operations-System zum Einsatz.

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