Ausstellung in Städtischer Galerie
Vielfalt Tomi Ungerers entdecken

Patricia Potrykus, Leiterin der Städtischen Galerie und Kuratorin der Ausstellung, sowie Thérèse Willer, Co-Kuratorin und Tomi Ungerer-Expertin, führten durch die Ausstellung.  | Foto: mak
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  • Patricia Potrykus, Leiterin der Städtischen Galerie und Kuratorin der Ausstellung, sowie Thérèse Willer, Co-Kuratorin und Tomi Ungerer-Expertin, führten durch die Ausstellung.
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Offenburg (mak/st). "Wie wohl kaum ein andere spielte Tomi Ungerer in seinem Werk mit dem Motto der diesjährigen Heimattage 'Heimat, Freiheit, Europa'", sagt Carmen Lötsch, Leiterin des Fachbereichs Kultur der Stadt Offenburg im Rahmen eines Pressegesprächs anlässlich der neuen Ausstellung "Tomi Ungerer. Die Freiheit der Ideen", die noch bis zum 23. Oktober 2022 in der Städtischen Galerie zu sehen ist. 

Die Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Musée Tomi Ungerer-Centre international de l'Illustation in Straßburg entstand, zeigt über 100 Werke aus allen Schaffensperioden des elsässischen Künstlers. "Die Ausstellung mit 91 Werken aus Straßburg und 13 Exponaten aus Offenburg zeigt die große Vielfalt in Technik und Sujet", erklärt Patricia Potrykus, Leiterin der Städtischen Galerie und Kuratorin. Zu sehen sind Zeichnungen , Aquarelle, Drucke und Collagen. 

Neben humorvollen Tierporträts mit menschlichen Charakterzügen, die mit Perlenketten geschmückt oder einem Bierglas hantierend, gezeigt werden, widmet sich Ungerer mit scharfem Strich auf den Punkt gebrachten Szenen des nicht immer harmonischen Lebens als Paar. "Die Beziehung von Mann und Frau sind ein großes Thema bei Tomi Ungerer, oft sind sie im Konflikt, wobei die Frau meist die Oberhand behält", erklärt Dr. Thérèse Willer, Co-Kuratorin und Tomi Ungerer-Expertin.

Unter dem Titel "Oh Heimat!" zeigt die Ausstellung einige der insgesamt 56 Original-Illustrationen, die Tomi Ungerer für "Das große Liederbuch" 1975 gestaltete und die einen romantisierenden Blick auf die Heimatregion werfen. Ungerer verstand sich stets als Europäer, auch wenn er viele Jahre seines Lebens in den USA, Kanada und Irland verbrachte. Er blieb seiner Heimat, der deutsch-französischen Region am Oberrhein, aber stets eng verbunden.  

Ein ebenfalls großes Thema im Werk von Tomi Ungerer sind seine Metamorphosen bei denen es oft um das Ineinanderfließen von Mensch und Tier oder von Dingen und Menschen geht. Ein Beispiel ist eine Werbekampagne, für die er eine Bonduelle-Konserve vermenschlichte. 

Der elsässische Künstler ist vor allem aber auch für seine satirischen Arbeiten bekannt, mit denen er sich mit politischen und gesellschaftlichen Zuständen auseinandersetzte. Seine Themen sind hierbei breit gefächert - von Rassismus über die moderne Welt bis hin zur Umwelt. 

Weiter sind in der Ausstellung zwei Serien für Kinderbuch-Illustrationen zu sehen. In "The Pest Jonathan" geht es um Erziehung und die Stellung des Kindes, in "Elveda" um Kritik an der Konsumgesellschaft. 

Auch mit der Offenburger Geschichte setzte sich Tomi Ungerer auseinander. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Volkshochschule Offenburg im Jahr 2002 fertigte er 13 Kalenderblätter an, die nicht nur bekannte Gebäude der Stadt zeigen, sondern ebenfalls 100 Jahre Stadtgeschichte thematisieren. Auch diese Werke sind in der Ausstellung zu sehen. 

Parallel zur Ungerer-Ausstellung kommen eine Etage höher Freunde von Cartoons auf ihre Kosten. In der Ausstellung "Cartoons! Cartoons!" des Kunstvereins Offenburg werden bis zum 2. September Originalzeichnungen und Objekte der deutschen Cartoonisten Peter Gaymann, Klaus Ruth, Papan, Matthias Schwoerer und Peter Butschakow gezeigt.

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