Ehrenamtliche Helfer vom DRK
Auch an Weihnachten für andere da

Sonja Beick und Sascha Koffer sind immer gerüstet, um Menschen in Notsituationen zu helfen. | Foto: Glaser
  • Sonja Beick und Sascha Koffer sind immer gerüstet, um Menschen in Notsituationen zu helfen.
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Offenburg Wie viele andere Menschen freut sich auch Sonja Beick an Weihnachten über ein schönes Essen in geselliger Familienrunde. Doch wenn sich ihre Alarmierungs-App meldet, dann ist das Fest für sie erst einmal vorbei. Für die 49-Jährige ist das völlig in Ordnung. Denn sie weiß, jetzt braucht ein Mensch ihre Hilfe. Sonja Beick ist nämlich nicht nur im Hauptberuf beim Kreisverband Ortenau, sondern beim DRK Ortsverein Offenburg zusätzlich ehrenamtlich stellvertretende Bereitschaftsleiterin.

Rucksack immer griffbereit

Wie Sonja Beick hat Sascha Koffer privat seinen DRK-Rucksack immer griffbereit. Er engagiert sich ebenfalls neben seiner beruflichen Tätigkeit als Disponent bei der Integrierten Leitstelle im Ehrenamt für das DRK. 30 Jahre ist der zweite Vorsitzende nun schon Mitglied im Offenburger Ortsverein. Als er eintrat, war Sascha Koffer gerade einmal 14 Jahre alt.
Die ehrenamtlichen DRK-Helfer unterstützen bei Blutspendeaktionen und vielem anderen. Bei Konzerten und anderen Veranstaltungen kümmern sie sich beispielsweise um Menschen, die Kreislaufprobleme haben oder gestolpert sind. "Im Schnitt betreuen wir jährlich 370 Veranstaltungen", erklärt Sascha Koffer.
Aufgrund der Partnerschaften mit anderen Ortsvereinen, helfen die Offenburger auch bei Bundesligaspielen in Freiburg, dem Rosenmontagsumzug in Köln oder bei der "Grünen Woche" in Berlin. Nicht zu vergessen Alarmeinsätze: Sobald es bei einem Unfall, Brand oder anderem Unglück sechs Verletzte und mehr gibt, werden zusätzlich zu den hauptamtlichen Rettungskräften auch Ehrenamtliche alarmiert.

Keine Rettungssanitäter

Alle Ehrenamtlichen haben eine entsprechende Ausbildung. "Wir sind aber keine Rettungssanitäter", betont Koffer. "In Notfällen sind wir vor allem aktiv in der Phase zwischen dem Geschehen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes." Weiter unterstützen sie beispielsweise den Notarzt durch das Vorbereiten von Infusionen oder Injektionen.

Hausnotruf

Was laut Koffer stark zugenommen hat, das sind die Einsätze im Hausnotruf. Das DRK bietet ein Hausnotrufsystem an, dem zwischen Offenburg und Lahr rund 1.700 Nutzer angeschlossen sind. Drückt ein Teilnehmer den Notrufknopf, weil er zum Beispiel nach einem Sturz nicht mehr alleine aufstehen kann, kommen zwei Ehrenamtliche zur Hilfe. Bei Verletzungen wird natürlich ein Arzt verständigt.
Sonja Beick und Sascha Koffer haben bei diesen Einsätzen schon einiges erlebt. "Wir wurden nicht nur einmal von Nachbarn für Einbrecher gehalten", erzählt die Zellweierbacherin. Manchmal sind Menschen ungeduldig, weil die Unterstützer nicht in wenigen Minuten vor Ort sind. Die beiden Ehrenamtliche können das zwar verstehen, schließlich sind diese in einer hilflosen Lage und haben oft Angst. "Wir müssen aber erst an einem festen Standort den Schlüssel holen. Außerdem sind wir nur in normalen Autos unterwegs, haben kein Blaulicht und müssen uns wie alle anderen an die Verkehrsregeln halten", so Sascha Koffer.
Mitunter werden die beiden mit traurigen Situationen konfrontiert, gerade auch mit Einsamkeit. Bei aller Empathie sind den Ehrenamtlichen hierbei Grenzen gesetzt. "Für die Gesamtsituation sind andere Strukturen zuständig", so Sascha Koffer. "Wir geben aber Ratschläge, wo hier die richtigen Anlaufstellen sind."

Dankeschön

Und dann gibt es noch die vielen schönen Momente: Wenn ein zunächst verängstigter Mensch wieder lächeln kann, Augen erleichtert aufleuchten oder sich am nächsten Tag ein Angehöriger telefonisch bedankt. Ja, Sonja Beick, Sascha Koffer und viele andere Ehrenamtlichen helfen gerne – nicht nur an Weihnachten, sondern das ganze Jahr.

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