Werbung für Berufsstand
Entdecke die Welt der Geodäsie

Vermessungsübung am Max-Planck-Gymnasium in Lahrman einem historischen Vermessungsinstrument | Foto: LRA
  • Vermessungsübung am Max-Planck-Gymnasium in Lahrman einem historischen Vermessungsinstrument
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Hausach (st). In Baden-Württemberg startete Ende Juli die sechste Aktionswoche Geodäsie. Unter dem Motto „Faszination Erde – Deine Zukunft“ machten Geodäten im ganzen Land mit vielfältigen Aktionen Schüler auf die Arbeit und das Berufsfeld der Geodäten aufmerksam.

Vermessungsberufe bekannt machen

Das Amt Vermessung & Flurneuordnung im Landratsamt Ortenaukreis beteiligte sich seit Beginn mit eigenen Aktionen an der nun im sechsten Jahr stattfindenden Aktionswoche. „Als Ausbildungsbetrieb für Vermessungstechniker und für den gehobenen und höheren vermessungstechnischen Verwaltungsdienst wollen wir für unser Amt und für den Berufsstand Werbung machen“, erläutert Amtsleiter Ansgar Jäger. Derzeit seien im Amt einige Stellen für Vermessungstechniker unbesetzt. Fachkräfte seien auf dem Arbeitsmarkt kaum zu bekommen, deshalb lege man Wert auf die eigene, qualitativ hochwertige Ausbildung von Kollegen. „Das ist der sicherste Weg, die vakanten Stellen zu besetzen. Unsere Absolventen zählen übrigens seit Jahren regelmäßig zu den besten ihrer Jahrgänge“, so Jäger weiter. Durch die Teilnahme an der Aktionswoche Geodäsie biete sich die Chance, die Vermessungsberufe insbesondere bei den Schülern bekannt zu machen.

Praktisches Wissen umsetzen

Seit mehreren Jahren bietet das Amt in Kooperation mit Schulen in der Ortenau speziell für Schüler konzipierte Vermessungsübungen an. Darin können die Schüler ihr im Mathematikunterricht erworbenes Wissen praktisch umsetzen. Eine Aktion fand nun am Max-Planck-Gymnasium in Lahr statt. Dort wurde den Schülern der neunten Klassen Anwendungsbereiche ihres mathematischen Lernstoffes praktisch aufgezeigt. Ganz nach dem Motto der Aktionswoche „Entdecke die Welt der Geodäsie“, konnten die Schüler in Kleingruppen an drei Stationen vermessungstechnisches Geschick üben und mathematisches Wissen anwenden.

Mittels modernem Tachymeter wurde die indirekte Entfernungsmessung bei der Leichtathletik, etwa Speerwurf oder Kugelstoßen, mittels Cosinus-Satz vermittelt. Dann sollte die Höhe des Schulgebäudes mit Hilfe eines alten Theodolites und eines Bandmaßes bestimmt werden. Hier erfolgte die Berechnung der Gebäudehöhe über die Tangens-Funktion im vertikalen Dreieck. Und zuletzt wurden mittels eines Winkelprisma ein unregelmäßiges Viereck mit Hilfe von rechten Winkeln eingemessen, damit der Flächeninhalt berechnet werden kann. Unter Anwendung des Satzes des Pythagoras wurden die gemessenen Maße kontrolliert. Hier zeigt sich eindrücklich, dass die Mathematik sehr wohl einen praktischen Nutzen hat, so der Amtsleiter.

Positive Resonanz

Mit den Schülern der 8. Klassen an der Graf-Heinrich-Schule in Hausach konnte ebenfalls bereits vorhandenes mathematisches Wissen auf verschiedenste Anwendungsbereiche in der Geodäsie übertragen werden. Auch hier lösten die Schüler an insgesamt drei Stationen vermessungstechnische Aufgabenstellungen und verschafften sich dadurch einen Eindruck von der Arbeitsweise eines Geodäten. Die erlernten Kenntnisse wurden abschließend noch bei einer Runde Geocaching erprobt. Dabei bestückte man mehrere verstecke mit Schätzen, um sie dann von den Schülern mittels Feldrechner und Satelliten-Antenne aufspüren zu lassen.

"Die Aktion stieß auf sehr positive Resonanz – sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den betreuenden Lehrern und auch meine beteiligten Kollegen waren mit viel Freude und Engagement bei der Sache", bilanziert Amtsleiter Jäger.

Hintergrund

Hinter der Aktionswoche stehen die geodätischen Verbände, Institutionen, Berufs- und Hochschulen, Universitäten, Behörden, Kommunen, Firmen und Ingenieurbüros aus ganz Baden-Württemberg. Träger ist der DVW Baden-Württemberg e. V., organisiert wird die Veranstaltung von der Geschäftsstelle der Aktionswoche Geodäsie Baden-Württemberg. „Geodäten sind gefragte Ansprechpartner – außer bei der klassischen Vermessung und bei Grenzfestlegungen werden sie auch beim Flächenmanagement, bei Stadtplanung und Stadtentwicklung, in Industrie und Technik, in der Navigation und Mobilität bis hin zur Vernetzung von Daten gebraucht“, sagt Jascha Bosch, Leiter der Geschäftsstelle der Aktionswoche Geodäsie und selbst Vermessungsingenieur. „Mit den landesweiten Aktionen möchten wir deutlich machen, dass Geodäsie für Zukunftsfragen wie Energiewende oder Digitalisierung unverzichtbar ist. Wir freuen uns, wenn wir vor allem bei Schülern die Neugierde auf Geodäsie wecken. Wer selbst erlebt, was man mit den Fächern Mathematik, Physik und Technik in der Welt alles machen kann, der hat auch Spaß daran.“

Während der Aktionswoche können interessierte Schüler und alle Wissenshungrigen den Geodäten aus Verwaltung, Wirtschaft und Hochschulen über die Schulter schauen und selbst ausprobieren, wie man in diesem Zukunftsberuf arbeitet. Schirmherr der Aktionswoche ist Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.

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