Einsatzbilanz Silvester 2022
Rettungskräfte hatten eine unruhige Nacht

In Rust wurde eine Gartenhütte ein Raub der Flammen. | Foto: Einsatzreport_24
  • In Rust wurde eine Gartenhütte ein Raub der Flammen.
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Ortenau (st) Das Polizeipräsidium Offenburg zieht in Hinblick auf den Jahreswechsel 2022/2023 eine durchwachsene Bilanz, was das Einsatzaufkommen anbelangt. Zwischen dem Silvesterabend 18 Uhr und dem Neujahrsmorgen 6 Uhr, 31. Dezember aus 1. Januar, gingen bei der "110" insgesamt 316 Notrufe ein, was in der Folge zu knapp 200 Einsätzen führte. Bemerkenswert im Vergleich zu den Vorjahren ist die hohe Zahl an Einsätzen in Zusammenhang mit Bränden. Über 50 Mal musste die Polizei gemeinsam mit den örtlichen Einsatzkräften zu gemeldeten Feuern fahren. Neben einer Vielzahl von Kleinbränden wie Mülleimer, Bäume und Sträucher  und anderes sind auch einige größere Einsätze zu bewältigen gewesen:

In Hohberg-Hofweier geriet ein Holzstapel unter einem Balkon gegen 23.30 Uhr in Brand. Das Feuer griff auf die darüber liegenden Balkone und Räume über und verursachte einen Schaden von rund 150.000 Euro. Zwei Bewohner wurden durch das Einatmen von Rauch leicht verletzt. Zwei Wohnungen des Hauses sind unbewohnbar.

Gegen 1 Uhr meldete ein Zeuge Feuerschein aus einem leerstehenden Hallenbad (lesen Sie mehr) im Bereich der Kehler Vogesenallee festgestellt. Nach ersten Erkenntnissen wurde das Feuer im leeren, gefliesten Beckenbereich mit Hilfe von Brandbeschleuniger vorsätzlich entzündet. Besonders verwerflich: Die Einsatzkräfte wurden während ihrer Arbeit von einer Jugendgruppe mit Feuerwerkskörpern "beschossen", so dass ein Feuerwehrmann ein Knalltrauma erlitt und seinen Dienst beenden musste. Die Polizei hat bereits erste Hinweise auf den Brandstifter und die Störer und wird in Kooperation mit den Kollegen jenseits des Rheins grenzüberschreitend ermitteln.

Kurz vor 2 Uhr wurde der Feuerwehrleitstelle der Brand eines Gartenhauses oder Schuppens im Bereich nordöstlich von Rust gemeldet. Nachdem von Zeugen eine verdächtige Person in diesem Bereich gesehen wurde, ist Brandstiftung nicht ausgeschlossen. Der Schaden wird auf rund 10.000 Euro geschätzt.

In Rastatt brannte gegen 3 Uhr ein Fahrzeug in einer Tiefgarage im Bereich der Markgrafenstraße. Verletzt wurde niemand, der Schaden am Auto und der Garage wird vorläufig auf rund 75.000 Euro geschätzt.

Grob veranschlagt 35.000 Euro Schaden entstand bei einem Schuppenbrand in der Adlerstraße in Achern kurz nach 5 Uhr. Das Feuer beim Schuppen breitete sich über eine Thuja-Hecke auf die Fassaden von zwei angrenzenden Wohnhäusern über.
Ein Wohnhaus ist nach dem Brand zunächst unbewohnbar. Es gab es glücklicherweise keine Verletzten.

Kurz nach 6 Uhr brannte in Zell am Harmersbach im Hainbuchenweg noch ein weiterer Schuppen. Hier werden Feuerwerkskörper als Ursache vermutet. Die Schadenshöhe dürfte im hohen 4-stelligen Bereich liegen.

Zusätzlich zum gesamten Brandgeschehen war die Polizei auch mit den üblichen Einsatzarten konfrontiert, wobei es mit rund zehn Körperverletzungsdelikten im gesamten Präsidium doch verhältnismäßig "friedlich" zuging. Vier Fahrzeuglenker bekommen Ärger mit der Justiz weil sie unter Alkohol am Steuer saßen. Der höchste Wert lag bei 1,6 Promille.

Im genannten Zwölf-Stunden-Zeitraum gab es zwölf Verkehrsunfälle, von denen sieben unter die Kategorie "Wildunfall" fallen.

Nach zwei Jahren mit Corona-Einschränkungen wurde dieses Jahr wieder rege Gebrauch gemacht von der Möglichkeit zu "böllern". Ein Fall in Hohberg-Hofweier kurz nach 19 Uhr hatte leider schwere Folgen. Ein 38-jähriger Mann verletzte sich beim Zünden eines Feuerwerk-Artikels schwer im Gesicht und musste mittels Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen werden. Zur Absicherung und Ausleuchtung des Landeplatzes für den Hubschrauber in der Nähe der Feuerwache war die Wehr aus Hohberg im Einsatz.

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