Notfall im Schulzentrum Nordwest
Schüler mit Schusswaffe verletzt

Großeinsatz am Offenburger Schulzentrum Nordwest: Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort. | Foto: gro
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Offenburg (gro) Großeinsatz der Polizei am Donnerstag, 9. November, im Schulzentrum Nordwest in Offenburg: Ein Schüler der Waldbachschule hatte auf einen Mitschüler geschossen. Ein minderjähriger Tatverdächtiger wurde festgenommen, das Opfer schwer verletzt in eine Klinik gebracht.

Gegen 12 Uhr war bei der Polizei ein Notruf eingegangen, der wohl aus der Schule selbst gekommen war. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften aus und sperrte das Schulzentrum weiträumig ab. Gegen 12.30 Uhr war bereits der Tatverdächtige festgenommen worden. Doch zu diesem Zeitpunkt war noch völlig unklar, ob es sich um eine Tat mit persönlichem Bezug handelt oder ob willkürlich geschossen worden war. Das Wort Amoklauf fiel immer wieder, aber: "Wir können zu diesem Zeitpunkt nicht mehr sagen", stellten die Polizeisprecher Yannick Hilger und Wolfgang Kramer immer wieder fest. 

Wegen dieser unklaren Lage mussten die Schüler aller Schulen und Kindergärten auf dem Geländer erst einmal in den Gebäuden bleiben. Die Waldbachschule wurde Zimmer für Zimmer durchsucht, um sicherzustellen, dass es sich tatsächlich um einen Einzeltäter handelt. Ein Hubschrauber befand sich permanent in der Luft, andere starteten und landeten in dem Gebiet.

In die Nähe des Schulzentrums wurde niemand durchgelassen. Der Einsatzstab der Polizei war in der Freiburger Straße bei der Straße Am Mühlbach angesiedelt. Für die besorgten Eltern war eine Anlaufstelle auf dem Parkplatz von Sport-Kuhn eingerichtet worden, wo sie jederzeit aktuelle Informationen erhielten. Gegen 13 Uhr gab es die erste Entwarnung: Die Polizei bestätigte, dass es sich bei dem Festgenommenen um einen Jugendlichen handelt, der in dringendem Tatverdacht steht, einen Mitschüler mit einer Schusswaffe verletzt zu haben. Dieser sei von Rettungskräften erstversorgt worden. "Derzeit wird von einem Täter und einem Verletzten ausgegangen", so die Polizeisprecher. "Von einer weitergehenden Gefahr ist im Moment nicht auszugehen."  Doch die Schüler mussten nach wie vor in den Gebäuden bleiben, erste besorgte Eltern versuchten, vor Ort mehr zu erfahren.

Um 13.30 Uhr schließlich wurden die 180 Schüler begleitet von Polizisten aus der Schule in die nahe Nordwesthalle gebracht. Dort wurden sie von geschultem Personal betreut, auch die Personalien wurden aufgenommen. Ein Vater steht ratlos vor der Absperrung der Polizei: "Ich will zu meinen Kindern. Ich habe einen Sohn in einer Schule und meine Tochter ist im Kindergarten." Immer wieder geht er nervös auf und ab, versucht einen anderen Weg aufs Gelände zu finden. Doch die Polizei lässt niemanden den Bereich queren. Unmittelbar vor der Waldbachschule war ein Bereich abgesperrt, auf dem die Spurensicherung gearbeitet hat. Die Bürgermeister Oliver Martini und Hans-Peter Kopp waren vor Ort.

Nach bangen zwei Stunden wurden auch die Eltern auf das Gelände gelassen: Besorgte Gesichter wohin man blickt, Mütter halten ihre Kinder fest an der Schulter, erleichterte Väter nehmen ihre Kinder in Empfang. An der Nordwesthalle erhalten sie weitere Informationen, während ihre Kinder von Psychologen betreut werden. Gegen 14.42 Uhr meldet die Polizei, dass der minderjährige deutsche Tatverdächtige kriminaltechnisch untersucht wird. Die Motivlage dürfte laut Polizei im persönlichen Bereich liegen.

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