Arbeitslosenzahl sinkt auch im November
Saisonale Effekte bleiben aus

Offenburg (st). Im November ging die Arbeitslosenzahl im Ortenaukreis erneut zurück. 7.417 Menschen waren bei der Arbeitsagentur und Kommunalen Arbeitsförderung arbeitslos gemeldet, 303 Personen weniger als im Vormonat und 1.891 arbeitslose Menschen weniger als im Vorjahresmonat. Mit einer Arbeitslosenquote von jetzt 2,9 Prozent ist der Ortenaukreis gut aufgestellt (Vorjahr: 3,6 Prozent). Die Regionaldirektion in Stuttgart gab für Baden-Württemberg eine Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent bekannt. Unter den 19 Agenturen in Baden-Württemberg belegt Offenburg derzeit zusammen mit Ludwigsburg den dritten Platz.

Entwicklung nach Rechtskreisen

In beiden Rechtskreisen, also nach den Trägern Arbeitsagentur und Kommunale Arbeitsförderung (KOA), ging die Arbeitslosenzahl in den Vergleichen zum Vormonat und Vorjahr zurück. In der Arbeitslosenversicherung, den die Arbeitsagentur Offenburg betreut, waren im November 3.904 Menschen arbeitslos gemeldet, 166 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich die Zahl um 1.825 Personen (minus 31,9 Prozent). Auch im Bereich der Grundsicherung, das sind Leistungen, die über die KOA ausgezahlt werden, konnten sich 137 arbeitslose Menschen im Vergleich zum Vormonat (minus 66 zum Vorjahr) aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Aktuell sind 3.513 Menschen in der Grundsicherung arbeitslos gemeldet.

Entwicklung am Arbeitsmarkt

„Saisonale Effekte aus der Freizeit- und Gastronomiebranche zeigen sich nicht wie sonst jahreszeitlich üblich im Zugang der Arbeitslosen. Auch in der Baubranche fiel aufgrund der milden Witterung der übliche saisonale Anstieg der Arbeitslosenzahl aus,“ sagt Theresia Denzer-Urschel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenburg.

Dynamik am Arbeitsmarkt

In den vergangenen vier Wochen meldeten sich bei der Agentur für Arbeit Offenburg 1.065 Personen neu oder erneut arbeitslos. Gleichzeitig beendeten 1.200 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit.

Entwicklung nach Personengruppen

Im November waren 1.711 Frauen und 2.193 Männer im Ortenaukreis ohne Arbeit. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der Arbeitslosen in allen Altersgruppen zurück; ebenso bei den schwerbehinderten Menschen. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der unter 25- Jährigen auf 366 gesunken. 1.889 Frauen und Männer in der Alterskategorie 50 plus waren arbeitslos gemeldet, auch hier ist die Zahl zurückgegangen. Bei den arbeitslosen schwerbehinderten Menschen stieg die Zahl gering auf 367.

„Menschen mit Behinderung können ebenso wertvolle Mitarbeiter sein, wie Menschen ohne Behinderung. Deshalb sollten Arbeitgeber diese Personengruppe aktiv in den Blick nehmen, um ihren Arbeitskräftebedarf zu decken,“ sagt Theresia Denzer-Urschel.

Arbeitslosenzahlen aus den Geschäftsstellen

In allen Geschäftsstellen ist im November die Zahl der Menschen, die eine Beschäftigung suchen, im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr, zurückgegangen. Derzeit sind in der Hauptagentur Offenburg 1.075 Menschen ohne Arbeit. In der Geschäftsstelle Hausach suchen 374 Personen einen Arbeitsplatz. Im Bezirk Lahr waren noch 1.104 Personen ohne Job. 313 arbeitslose Menschen sind im Bezirk Oberkirch und 446 Personen sind im Bezirk Achern auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Aus der Geschäftsstelle Kehl wurden 592 Menschen ohne Arbeit gemeldet.

Stellensituation

Der Stellenzugang in der Ortenau ist weiterhin hoch und das Angebot hat sich auf einem hohen Niveau branchenübergreifend eingependelt. Derzeit gibt es 5.192 offene Arbeitsstellen in der Ortenau. Nach wie vor werden Arbeitskräfte in den Bereichen Metall und Maschinenbau, Gastronomie sowie Gesundheit und Pflege gesucht. Im Bereich Handwerk und Bau ist der Winter bisher nur in sehr geringem Maße zu spüren. Auch hier ist der Stellenzugang weiterhin hoch.

Kurzarbeit

Im November haben nach Auswertung der Arbeitsagentur insgesamt 40 Unternehmen aus dem Agenturbezirk Kurzarbeit neu angezeigt. Aufgrund dieser Anzeigen könnten bis zu 641 Beschäftigte im Ortenaukreis neu in Kurzarbeit gehen. Wie viele Personen in einem Monat tatsächlich kurzgearbeitet haben und in welchem Umfang Arbeit ausgefallen ist, steht erst nach Abrechnung der Firmen mit der Arbeitsagentur fest, da die kurzarbeitenden Unternehmen bis zu drei Monate rückwirkend das Kurzarbeitergeld mit der Arbeitsagentur abrechnen können.

Vergangenes Jahr im November waren es noch 571 Anzeigen für insgesamt 4.023 Beschäftigte. Das weitere Infektionsgeschehen der Corona-Pandemie ist abzuwarten, es kann gegebenenfalls zu einer vermehrten Nachfrage nach Kurzarbeit kommen.

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